Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Ob das tägliche Gassigehen mit dem Hund, die Joggingrunde durch den Wald oder ein Spaziergang entlang der Sitter: wir alle haben das Bedürfnis nach Bewegung und Erholung direkt vor der Haustür.
Mitte Juni 2024 fand in Solothurn die Fachtagung zum Thema „Wege zur Erholung“ statt. Organisiert wurde der Anlass von den beiden Verbänden Fussverkehr Schweiz und Schweizer Wanderwege. Das Programm deckte drei unserer Tätigkeitsgebiete ab: Zählungen und Controlling, Wanderwege sowie Fussverkehr. Verschiedene Referentinnen und Referenten zeigten auf, wie eine erfolgreiche Naherholungsplanung funktionieren kann. Ladina Koeppel, Professorin für Landschaftsentwicklung, erklärte welche Ansprüche unterschiedliche Naherholungstypen an die Landschaft haben. Der Wandertyp wünscht sich schmale Trampelpfade und schöne Aussichten, dagegen bevorzugt der Velotyp befestigte Wege und ist lieber im Wald oder entlang von Gewässern unterwegs. Projektleiterin Caroline Barbisch stellte das Projekt „Voies Vertes“ aus Genf vor: die Grünroute für den Fuss- und Veloverkehr gilt als Vorzeigebeispiel für eine erfolgreiche Naherholungsplanung. Bei der folgenden Podiumsdiskussion wurden Herausforderungen, Nutzungskonflikte und Lösungsansätze diskutiert.
Anschliessend spazierten wir bei sommerlichen Temperaturen durch die schöne Solothurner Altstadt. Doch nicht zum Vergnügen, sondern um an den Posten des Walkshops neue Inputs zu erhalten: Mit welchen Geräten kann der Fuss- und Veloverkehr gezählt werden? Wie soll am Bahnhof der Wanderweg am besten signalisiert werden? Welche Hürden sind bei einer Wanderwegverlegung zu überwinden? Und wie kann das Zusammenspiel von ÖV, Velofahrenden und Zufussgehenden auf kleinstem Raum (unfallfrei) funktionieren?
Als Take-Home Message nehmen wir mit, dass Naherholungsräume einen grossen Einfluss auf unsere Lebensqualität haben, die Planung und Gestaltung jedoch mit grossen Herausforderungen verbunden ist. Ein Erfolgsfaktor sind partizipative Planungsprozesse, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung abzuholen. Wichtig ist auch, dass Angebote geschaffen und gefördert werden. Denn Grün tut gut!